E.on bleibt auf Talfahrt

Gewinne beim Energiekonzern brechen ein / Aufspaltung läuft aber planmäßig

  • Lesedauer: 2 Min.

Düsseldorf. Deutschlands größter Strom- und Gaskonzern E.on bleibt auf Talfahrt. Nach kräftigen Gewinneinbußen im ersten Quartal setzte sich die negative Geschäftsentwicklung bis zur Jahresmitte fort. Die gesunkenen Stromhandelspreise und weiter wegbrechende Gewinne in der konventionellen Erzeugung drückten auf die Ergebnisse, teilte der Branchenprimus am Mittwoch in einem Zwischenbericht mit. Bei einem Umsatzanstieg um fünf Prozent auf 57,3 Milliarden Euro schrumpfte das um Bewertungs- und Steuereffekte bereinigte Nettoergebnis um gut 20 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro.

Konzernchef Johannes Teyssen sprach von einer »höchst unbefriedigenden Entwicklung« in der Erzeugung. Dennoch hält E.on an den bisherigen Erwartungen für das gesamte Geschäftsjahr fest. Schon in den kommenden Monaten würden eine Reihe von Investitionen erste Früchte tragen. So sollen zwei Kohlekraftwerke mit modernster Technik in den Niederlanden und in Russland in Betrieb gehen. Im Bereich Erneuerbare Energien steht unter anderem der Windpark Amrumbank West in der deutschen Nordsee vor dem Anschluss ans Stromnetz.

E.on arbeitet derzeit an seiner eigenen Neugestaltung. Teyssen zufolge schreiten die Vorbereitungen zur geplanten Aufspaltung in einen Konzern für Ökostrom (E.on) und für konventionelle Energien (Uniper) planmäßig vorn. Das Kerngeschäft erneuerbare Energien mit 40 000 Beschäftigten wird E.on im kommenden Jahr von Essen aus, die abgetrennte Uniper - das klassische Kraftwerksgeschäft um Kohle, Gas und Atomstrom mit knapp 20 000 Mitarbeitern - von Düsseldorf aus steuern.

Es ist der radikalste Umbau von E.on in der Firmengeschichte. Bei der Schaffung von zwei neuen Gesellschaften arbeite der Konzern derzeit etwa 4000 Einzelmaßnahmen ab. Davon seien ein Drittel bereits umgesetzt, erläuterte der neue E.on-Finanzvorstand, Michael Sen.

E.on-Chef Teyssen reichen die aktuellen Beschlüsse der Bundesregierung zur Gestaltung des Energiemarktes nicht aus. Er forderte erneut einen verlässlichen Rahmen für die künftige Energieversorgung. Nach wie vor fehle ein Regelwerk, mit dem etwa Gaskraftwerke für ihre Leistung zur Versorgungssicherheit eine längerfristige wirtschaftliche Perspektive bekämen, kritisierte Teyssen. dpa/nd

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