Biss in die globale Pleite

Berlin. An diesem Donnerstag sind die nachhaltig nutzbaren Ressourcen der Erde für das gesamte Jahr verbraucht. Was jetzt noch benötigt wird, ist »auf Pump«, sagt Rolf Buschmann, Experte für Ressourcenschutz beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). »Auf lange Sicht wird unser Planet uns keinen Kredit mehr geben können. Wir verbrauchen immer schneller immer mehr«, so Buschmann. Nach Schäublescher Sparlogik müsste der Laden jetzt bis zum Ende des Jahres zugemacht werden.

Das vom Global Footprint Network errechnete ökologische Defizit steigt weltweit an. Im Jahr 2000 lag der Erdüberlastungstag noch am 1. Oktober, in diesem Jahr ist er noch sechs Tage früher erreicht als 2014. Deutschland liegt im Ländervergleich des Ressourcenverbrauchs demnach auf Rang 34 von 192 Staaten, deren Daten eingeflossen sind.

»Unsere Wirtschaftsweise ist weder ökologisch nachhaltig noch global gerecht«, sagt Julia Otten, Referentin bei der Nichtregierungsorganisation Germanwatch. »Damit beuten wir die Erde auf Kosten künftiger Generationen und der in Armut lebenden Menschen aus, die insbesondere im globalen Süden leben.« Folge der Überlastung des Planeten sind Ressourcenkonflikte und Kriege, Massenflucht, Hungersnöte und Krankheiten. had Seite 2