Badesaison forderte schon 15 Todesopfer

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Sommerhitze und Ferienzeit - der Hochbetrieb an Flüssen und Seen lässt die Zahl der Badeunfälle anwachsen. Oft ist Selbstüberschätzung die Ursache, und meist trifft es Männer.

Potsdam. In diesem Jahr sind bereits 15 Menschen beim Baden in Brandenburger Gewässern ertrunken - überwiegend Männer. Selbstüberschätzung und riskantes Verhalten wie etwa Schwimmen unter Alkoholeinfluss seien die häufigsten Ursachen für die tödlichen Badeunfälle, sagte der Einsatzleiter der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), Jens Serbser, auf Anfrage. »Die Zahl der Badetoten entspricht bislang etwa dem Durchschnitt der vergangenen Jahre.« Im ganzen vergangenen Jahr waren 17 Menschen beim Baden ums Leben gekommen und im Jahr 2013 insgesamt 21.

Die Zahl der Notfalleinsätze der Lebensretter liege beispielsweise im Landkreis Potsdam-Mittelmark bei zwei bis vier Fällen an warmen Tagen, sagte Serbser. »Zu gefährlichen Situationen kommt es häufig, wenn Schwimmer ihre Kräfte überschätzen«, sagte der Einsatzleiter. »Da nimmt man sich etwa ein ankerndes Schiff oder eine Boje als Zielmarke und denkt nicht daran, dass man auch noch den Rückweg schaffen muss.« Auch das Nichtbeachten der Baderegeln führe immer wieder zu Unfällen. »So sollte man nicht erst lange in der Sonne liegen und dann mit einem Kopfsprung ins Wasser springen«, sagte Serbser. »Wichtig ist, sich langsam abzukühlen, sonst kann der Kreislauf zusammenbrechen.«

In manchen Bundesländern verunglückten auffallend oft Flüchtlinge und Zuwanderer aus arabischen und afrikanischen Ländern, die zum Teil nicht schwimmen können. Anfang Juli war im Zeischaer Kiessee in Bad Liebenwerda (Elbe-Elster) ein 25-jähriger Mann aus Kamerun ertrunken. Nicht zuletzt aber auch angesichts zahlreicher Nachfrage biete die Brandenburger DLRG inzwischen auch spezielle Schwimmkurse für Flüchtlinge an. In deren Herkunftsländern gebe es oft wegen fehlender Schwimmbäder keine frühe Schwimmausbildung wie in Deutschland, erläuterte der Einsatzleiter. Bei den Schwimmkursen müsse aber stets Rücksicht auf kulturelle und religiöse Eigenheiten der ausländischen Teilnehmer genommen werden, betonte Serbser. dpa/nd

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