Amnesty klagt Österreich an

Flüchtlinge leiden unter desaströsen Zuständen im Erstaufnahmelager Traiskirchen

  • Manfred Maurer, Wien
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Im österreichischen Erstaufnahmelager Traiskirchen herrschen skandalöse Zustände. Amnesty International spricht von einer erniedrigenden Behandlung der Flüchtlinge.

Das viertreichste Land der EU schafft es nicht, Flüchtlinge menschenwürdig zu versorgen. So klagt Amnesty International (AI) über skandalöse Zustände im österreichischen Erstaufnahmelager Traiskirchen. 1500 Menschen schlafen im Freien, es gibt nicht einmal Zelte für sie. Viele basteln sich aus Schnüren und Tüchern notdürftigen Schutz gegen die sengende Sonne. Unbegleitete Minderjährige irren auf dem Gelände herum. Verletzte bleiben unversorgt, weil es für die knapp 4500 Asylwerber nur vier Ärzte gibt, die zudem hauptsächlich mit den medizinischen Routinechecks bei der Aufnahmeprozedur beschäftigt sind. Essen ist nicht immer genug für alle da. Die Toiletten sind verstopft und verdreckt, was nicht verwunderlich ist bei einer Überbelegung des Lagers um 150 Prozent.

Als die Londoner AI-Zentrale von der Lage in Traiskirchen erfuhr, wollte man es dort zunächst nicht glauben. Massenobdachlosigkeit im reichen Österreich? Man schickte vorige Woc...


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