Verloren in der Lechts-Rinks-Zone

Eine neue Studie zu »Querfrontmedien« und demokratischer Öffentlichkeit hat ihre Leerstellen

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Friedensmahnwachen von 2014 haben ein Nachspiel - auch in der Wissenschaft. Und weitere Untersuchungen sollten folgen.

»Manche meinen / lechts und rinks / kann man nicht velwechsern / werch ein illtum!« War das Gedicht »lichtung« von Ernst Jandl politisch? Wollte der Wiener damit - wenn ja - in den 1960ern die Große Koalition als Dauerzustand geißeln? Eine Nähe von Links- und Rechtsradikalismus? Eine offene Frage der Jandl-Forschung. Fest steht aber, dass das Lechts-Rinks-Spiel in jüngeren Jahren nicht nur als gefälliges Zitat wieder Konjunktur hat.

Mit Verve wird derzeit vor »populistischen« Tendenzen von Systemopposition gewarnt, deren Gefährlichkeit darin bestehe, dass sie sich jenseits des Rechts-links-Schemas bewegten. Besonders die Szenerie um die »Montagsmahnwachen« von 2014 steht dabei im Fokus. Nach der »Initiative für Protest- und Bewegungsforschung« um Dieter Rucht legte nun die Otto-Brenner-Stiftung eine von Wolfgang Storz verfasste Studie vor.

Während die ältere Untersuchung sich auf Teilnehmer konzentrierte, nimmt sich Storz das...


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