Bildungsauftrag Medienkompetenz
Das Phänomen Cybermobbing macht viele Lehrer hilflos. Die professionelle Arbeit gegen die psychische Gewalt scheitert oft an fehlenden Ressourcen. Von Jürgen Amendt
Es begann mit einer auf den ersten Blick harmlosen Schulhofklopperei. Zwei Schüler gerieten miteinander in Streit, rangelten und prügelten sich schließlich. Die Sache wäre längst ausgestanden gewesen, hätten nicht einige Mitschüler just in dem Moment auf den Auslöser ihrer Kamerahandys gedrückt, als der eine Schüler dem anderen die Hose herunterzog, und die Aufnahmen hernach über die sozialen Netzwerke im Internet verbreitet. Der in der körperlichen Auseinandersetzung unterlegene Junge war fortan das Gespött der ganzen Schule. Die Lehrer merkten nichts, denn keiner von ihnen hatte zu seinen Schülern über Facebook, Twitter oder WhatsApp Kontakt. Erst als der gemobbte Schüler nicht mehr zur Schule kam und seinen Eltern die Sache beichtete, kam der Vorfall ans Licht.
Über solche Vorfälle könnte Florian Borns stundenlang berichten. Der Medienpädagoge arbeitet für »Digitale Helden«, ein in Frankfurt am Main ansässiges Projekt zur Ausbi...
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