nd-aktuell.de / 25.08.2015 / Politik / Seite 14

Ein »Störungsjahr« für Störche

Lübtheen. Für die Weißstörche in Mecklenburg-Vorpommern gilt 2015 als »Störungsjahr«. Naturschützer gehen von bis zu zehn Prozent weniger Brutpaaren und einem ebenso hohen Rückgang an Jungtieren aus, wie Stefan Kroll von der Landesarbeitsgruppe Weißstorchschutz beim Naturschutzbund am Montag sagte. Damit würden landesweit weniger als 800 Storchenpaare und schätzungsweise nur rund 1200 Jungvögel erwartet. Ein Grund für das schlechte Storchenjahr im Nordosten war die späte Rückkehr vieler Tiere aus den Überwinterungsgebieten in Afrika. Ursache dafür waren ungünstige Witterungsbedingungen auf der südöstlichen Zugroute über den Bosporus. Etliche späte Störche fanden sich dann nicht mehr zu Brutpaaren zusammen. Nur die wenigen frühen Vögel hatten für ihre Brut eine gute Nahrungsgrundlage, die späten litten unter der Trockenheit. Derzeit bereiten sich die Störche bereits auf ihren Flug in die Winterquartiere vor. Die meisten Jungvögel, die stets eher starten, seien aus Mecklenburg-Vorpommern schon abgeflogen, sagte Kroll. dpa/nd