nd-aktuell.de / 31.08.2015 / Politik / Seite 14

Weniger Badetote im Nordosten

Behörden und Vereine leisten Präventionsarbeit

Schwerin. Kurz vor dem Ende der Urlaubssaison zeichnet sich ein Rückgang der tödlichen Badeunfälle in Mecklenburg-Vorpommern ab. Bis zum Freitag hatten die Wasserrettungsverbände und die Wasserschutzpolizei in diesem Jahr zehn tödliche Unglücke an der Ostsee und den Binnengewässern registriert. 2014 hatte es 28 Unglücksfälle mit tödlichem Ende gegeben, 2013 sogar 32.

»Die Saison ist zwar auch dann noch nicht beendet, wenn an diesem Wochenende in den letzten Bundesländern die Ferien enden«, sagt Thorsten Erdmann von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), deren ehrenamtliche Rettungsschwimmer zahlreiche Strände bewachen. Bis Mitte September seien die Hauptwachtürme an den Stränden noch besetzt, am Wochenende auch die Nebentürme. »Aber insgesamt war es, was die tödlichen Unfälle angeht, bislang eine ruhigere Saison als die beiden Vorjahre«, sagt Erdmann.

Die Wasserschutzpolizei bestätigt die Zahlen, mahnt aber auch: »Jeder Tote ist einer zu viel«, sagt Hartmut Richter, der Sprecher der Wasserschutzpolizei. Er sieht durch den Rückgang auch die Bemühungen von Behörden und Vereinen, mehr Präventionsarbeit zu betreiben, bestätigt.

Polizei und Wasserretter sind sich einig, dass die niedrigeren Zahlen nichts mit dem Wetter zu tun haben. »Zwar war das Wetter Anfang der Saison kälter als sonst. Aber die vergangenen Wochen waren bekanntlich sehr gut«, sagt Thorsten Erdmann. Hinzu kamen zeitweise gefährliche Strömungsverhältnisse, vor allem bei Winden aus Nordost, ergänzt Wasserschutzpolizist Richter.

Dass die Präventionsarbeit Wirkung zeigt, meinen auch DLRG-Mann Erdmann und seine Kollegen. »Wir stellen fest, dass sich Urlauber zunehmend besser über unsere Flaggensysteme am Strand informieren und wissen, was die roten und gelben Fahnen bedeuten«, sagt Erdmann. »Auf der anderen Seite hatten wir gerade in diesem Jahr immer wieder massive Probleme mit uneinsichtigen Urlaubern, die trotz Verboten gebadet haben.« dpa/nd