Akutbehandlung für einen Kassenpatienten

Urteil des Sozialgerichts

  • Lesedauer: 1 Min.
Ungeachtet langer Wartezeiten können Kassenpatienten nur in akuten Notfällen auf private Psychotherapeuten ausweichen. Möglich ist dies nur dann, wenn der Patient auf eine Akutbehandlung angewiesen und ein zugelassener Therapeut nicht erreichbar ist.

Das entschied das Sozialgericht Berlin am 31. Juli 2015 (S 72 KR 1702/15 ER PKH). Wer ohne Absprache mit seiner Krankenkasse auf eine private Therapie ausweicht, müsse damit rechnen, auf den Kosten sitzen zu bleiben.

Ein Berliner hatte wegen einer schweren Depression eine Verhaltenstherapie bei einer Psychotherapeutin begonnen, die von der Krankenkasse nicht zur vertragsärztlichen Versorgung zugelassen war. Der Mann hatte den Schritt auch nicht mit seiner gesetzlichen Krankenkasse abgesprochen. Die Kasse hatte daraufhin eine Kostenübernahme abgelehnt.

Den Antrag beim Sozialgericht, die Kostenübernahme durch die Kasse zu erzwingen, lehnte das Gericht ab. Es bestehe grundsätzlich nur ein Anspruch auf psychotherapeutische Behandlung durch zugelassene Leistungserbringer. Andere Ärzte dürften nur in Notfällen in Anspruch genommen werden. dpa/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal