Rauchverbot im Auto

Bundesbeauftragte will Minderjährige schützen

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Berlin. Die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU) hat ein Rauchverbot in Autos gefordert, wenn Minderjährige mitfahren. »Ich würde die Prüfung eines solchen Verbots innerhalb des Kinder- und Jugendschutzes sehr begrüßen«, sagte sie der »Westdeutschen Allgemeinen Zeitung«. Sie wies darauf hin, dass in Großbritannien ab 1. Oktober eine entsprechende Regelung gelte.

»Oft wird ja argumentiert, man greife zu tief in die Freiheitsrechte der Eltern ein«, erklärte Mortler weiter. »Hier geht es aber darum, dass Kinder dauerhaft geschädigt werden, weil die Rauchkonzentration im Auto um ein Vielfaches höher ist als im Freien.«

Ähnliche Verbote in Autos gelten zum Beispiel auch in Südafrika, in Teilen Kanadas und der USA sowie in mehreren Territorien Australiens. Auch in Frankreich hatte die Nationalversammlung im Frühjahr für ein Rauchverbot in Autos im Beisein Minderjähriger gestimmt.

»Bereits beim Rauchen einer Zigarette steigt die Konzentration der Tabakrauchpartikel im Fahrzeuginneren rapide an und erreicht selbst bei geöffnetem Fenster Werte wie in einer Raucherkneipe«, heißt es in einer Analyse des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg. Selbst bei teilweise geöffneten Fenstern werden beim Rauchen einer Zigarette demnach auf dem Rücksitz eines Autos durchschnittliche Schadstoffbelastungen von 50 bis 300 Mikrogramm pro Kubikmeter und Spitzenwerte von bis zu 500 Mikrogramm pro Kubikmeter erreicht. Zum Vergleich: Die Belastung mit Tabakpartikeln in einer durchschnittlich verrauchten Bar liegt ebenso hoch. Bei geschlossenen Fenstern steigen die Werte nach Angaben des Zentrums sogar auf rund 3000 Mikrogramm pro Kubikmeter. Agenturen/nd

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