nd-aktuell.de / 02.09.2015 / Wirtschaft und Umwelt / Seite 2

CO2-Emissionen

132,8 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer verbrauchten die im vergangenen Jahr in Deutschland neu zugelassenen Autos durchschnittlich - ein Rückgang um mickrige 2,6 Prozent gegenüber 2014. Dementsprechend ist das Minus beim Spritverbrauch nur gering. Gründe dafür sind die spürbar gesunkenen Benzin- und Dieselpreise sowie der Absatzboom bei SUVs - deutsche Hersteller setzen nach wie vor auf diese extrem schweren, PS-starken Spritschlucker, die in den vergangenen 20 Jahren ihren Marktanteil von 2 auf 17,4 Prozent gesteigert haben. Dabei müssen die Hersteller laut EU-Vorgaben den CO2-Ausstoß ihrer Neuwagenflotte bis 2021 auf maximal 95 Gramm pro Kilometer reduzieren, was einem Benzinverbrauch von 4,1 Liter auf 100 Kilometer entspricht. Wie die Autokonzerne dies erreichen wollen, bleibt ihr Geheimnis - gerade auch, wenn man bedenkt, dass die Herstellerangaben frisiert sind und der tatsächliche Verbrauch der Wagen auf der Straße laut Schätzungen um gut ein Drittel höher liegt.

Der Verkehr in Deutschland blies im Jahr 2014 rund 100 Millionen Tonnen CO2 in die Luft - viel zu viel angesichts der Klimaschutzanforderungen. Umweltverbände halten deshalb sogar ein Ziel von 80 g/km bis 2020 und ein Langfristziel von 60 g/km bis 2025 nicht nur für wünschenswert, sondern auch für technisch machbar. Nur müssten die Hersteller bei der Entwicklung auf »Downsizing«, also die Verringerung von Motorleistung und Gewicht, setzen. Doch auch der Staat wäre gefragt - bei generellen Tempolimits, Konzepten zur Verkehrsvermeidung und -verlagerung, der Reform der Kfz-Steuer und Abschaffung des Steuerprivilegs für Dienstwagen. KSt