Eine Woche linke Politik

  • Wilfried Neiße
  • Lesedauer: 2 Min.
Um die Weltunordnung geht es bei einem linksalternativen Sommerseminar in Potsdam. Ein sicherheitspolitisches Kolloquium schließt sich an.

70 Jahre nach Ende der Potsdamer Konferenz der Siegermächte richten die Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Verlag »Welttrends« ein viertägiges außenpolitisches Sommerseminar aus. Im Blick ist dabei, dass von Potsdam aus der US-Präsident den Abwurf der Atombombe auf Hiroshima befohlen hatte - und die Konferenz von Helsinki vor 40 Jahren, sagte Professor Raimund Krämer am Montag bei der Eröffnung.

Inzwischen sei die Frage von Krieg und Frieden wieder eine zentrale in der Europäischen Politik, fuhr Krämer fort. »Der Bürgerkrieg ist nach Europa zurückgekehrt.« Dem vorherrschenden außenpolitischen Konzept der »neuen Verantwortung« wolle man eine kritische linksalternative Debatte über Herausforderungen und Lösungsstrategien für eine gerechtere und solidarische Welt entgegensetzen.

Das Sommerseminar soll Studierende und junge Wissenschaftler auf den Gebieten Politik, Recht, Geschichte, Geografie und Wirtschaft zusammenführen. Dies sei eine Form, die deutsche Außenpolitik von links zu begleiten, sagte der »Welttrends«-Vereinsvorsitzende Lutz Kleinwächter.

Bis zum 3. September sind im Rahmen des Sommerseminars Vorträge und Diskussionen zur »WeltUNordnung« im 21. Jahrhundert, zu Pazifismus und Verantwortung geplant. Der Mittwoch ist auch der Frage gewidmet, welche aktuelle Bedeutung das Potsdamer Abkommen noch hat. Das Seminar am Donnerstag geht der Frage nach, inwieweit sich NATO und Russland auf den Weg »zurück zur Abschreckung« begeben haben. Zu den Gesprächspartnern gehören Hans Modrow und Wolfgang Gehrke. Das Organisationsbüro ist auf dem Gelände der Potsdamer Universität zu finden, Campus am Bahnhof Griebnitzsee, Haus 2, Zimmer 1.01.

Am Donnerstag schließt sich das zweitägige 19. Potsdamer Kolloquium zur Außen- und Sicherheitspolitik an, ebenfalls ausgerichtet von der Rosa-Luxemburg-Stiftung und dies gemeinsam mit dem Verband für Internationale Politik und Völkerrecht. Zur Eröffnung am 3. September, um 17 Uhr, wird der russische Botschafter Wladimir M. Grinin erwartet. Veranstaltungsort ist das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, Neuer Markt 9 in Potsdam.

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