nd-aktuell.de / 16.09.2015 / Ratgeber / Seite 27

Abc-Schützen gut versichert unterwegs

Versicherungen auf den Schulweg

Bianca Boss, Bund der Versicherten
Nach den Sommerferien sind die Abc-Schützen das erste Mal auf dem Weg zur Schule. Doch lassen sich Unfälle mit den Verkehrsanfängern mitunter nicht immer vermeiden. Doch wie ist es um den Versicherungsschutz bestellt?

Die besorgten Eltern sollten keine unnötigen Versicherungen abschließen, sondern sich auf die wirklich wichtigen Policen konzentrieren. Die gesetzliche Unfallversicherung zahlt zwar bei Unfällen in der Schule, auf dem Weg dorthin und wieder zurück nach Hause. Doch damit die Kinder auch in der Freizeit ausreichend abgesichert sind, sollten Eltern mit einer privaten Unfallversicherung vorsorgen. Die Grundsumme sollte mindestens 200 000 Euro betragen.

Lediglich als Ergänzung zur vorrangig abzuschließenden Unfallversicherung kann die Kinderinvaliditätsversicherung in Frage kommen. Sie leistet bei Invalidität, ungeachtet der Ursache - Krankheit und Unfall sind gleichermaßen versichert.

Abzuraten ist von Schulunfähigkeits- oder Grundunfähigkeitsversicherungen. Dieser Schutz ist unzureichend löchrig.

Unverzichtbar ist aber eine Privathaftpflichtversicherung. Besteht diese für eine ganze Familie, ist auch das Kind mit versichert. Aber: Verursacht der Schulanfänger einen Verkehrsunfall, kann er für den Schaden nicht verantwortlich gemacht werden. Denn Kinder sind bis zu ihrem vollendeten siebenten Lebensjahr nicht deliktfähig - im Straßenverkehr sogar bis zum vollendeten zehnten Lebensjahr. Eltern sollten Forderungen des Unfallgegners nicht nachgeben, sondern ihren Privathaftpflichtversicherer einschalten. Der prüft die Haftungsfrage und wehrt unberechtigte Ansprüche nötigenfalls vor Gericht ab.

Der Geschädigte bleibt in solchen Fällen auf seinem Schaden sitzen. Eltern sollten daher darauf achten, dass der Privathaftpflichtversicherer auch bei Schäden durch deliktunfähige Kinder leistet. Die Police kann meist gegen einen Beitragszuschlag erweitert werden, ist der Höhe nach jedoch begrenzt, weshalb oft eine Selbstbeteiligung fällig wird.

Die beste Versicherung für die Kinder ist eine gute Absicherung der Eltern! Eine Risikolebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung ist unverzichtbar.