Immer mehr Menschen nehmen Antidepressiva

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Berlin. In Deutschland werden zu häufig Antidepressiva verschrieben. Die Verordnungen hätten sich in knapp 25 Jahren versiebenfacht, sagte der Arzneimittelexperte Gerd Glaeske anlässlich eines Symposiums der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) am Dienstag in Berlin. Die Steigerung falle höher aus als die Zunahme der Erkrankungen. Die Hälfte aller Patienten mit Depressionen wird von Hausärzten und Internisten behandelt. Eine fachärztliche Betreuung wäre besser, so Glaeske. Nach Angaben der DGPPN gibt es klare medizinische Leitlinien für den Umgang mit Antidepressiva: Bei leichten und mittleren Depressionen wird ihre Anwendung nicht empfohlen. Bei schweren Depressionen soll die Einnahme nicht ohne eine begleitende Psychotherapie erfolgen. DGPPN-Präsidentin Iris Hauth sagte, die Vorbehalte gegen Psychopharmaka und ihre Nebenwirkungen müssten von den Ärzten ernstgenommen werden. Doch habe es keinen Sinn, die Medikamente zu verteufeln. Schwere psychische Erkrankungen könnten meistens nur mit ihrer Hilfe behandelt werden. epd/nd

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