Jegliches hat seine Zeit

Dass Menschen altern und schließlich sterben, ist unausweichlich. Über die Gründe dieser Entwicklung streiten Wissenschaftler bis heute

Was ist das: Es geht am Morgen auf vier Füßen, am Mittag auf zweien und abends auf dreien? - Diese Frage stellte der Sage nach die griechische Sphinx allen Wanderern nahe der Stadt Theben. Wer falsch antwortete, wurde von dem Ungeheuer auf der Stelle getötet. Ödipus jedoch löste das Rätsel: »Es ist der Mensch.« Denn als Kind krabbelt er auf allen Vieren, als Erwachsener geht er auf zwei Beinen, und im Alter braucht er als zusätzliches Bein einen Stock zum Gehen.

Bis heute prägt diese Dreiteilung des Lebens unser Menschenbild. Psychologen sprechen hier auch von einem Defizitmodell des Menschen, weil darin die individuelle Entwicklung mit einem »Noch-nicht-können« (Kindheit) beginnt und einem »Nicht-mehr-können« (Alter) endet. Ausgehend davon wird der natürliche Alterungsprozess zumeist unter dem Aspekt des Mangels, des Leistungsabfalls und der Hilfebedürftigkeit beschrieben. Auch die Wissenschaft macht da oftmals keine Ausnahme. De...


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