Roma nehmen Sammelabschiebungen nicht hin

Besetzer des Hamburger Michel bestehen auf gleichberechtigter Behandlung durch die Behörden

  • Gaston Kirsche
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Nach der Besetzung einer Hamburger Kirche vor Wochenfrist hat für die Romafamilien ein Nervenkrieg begonnen. Sie wehren sich gegen drohende Abschiebungen. Bisher schweigen die Behörden.

Drei Minuten Zeit hatte Isen Asanovski am Sonntag im Gottesdienst der St. Michaelis Kirche, um der Gemeinde seine Sicht der Dinge zu schildern: »Wir haben keine andere Wahl, die Balkanländer sind für uns Roma nicht sicher!« Vor einer Woche hatte die Gruppe »Romano Jekipe Ano Hamburg - Vereinigte Roma Hamburg« den Michel besetzt. Asanovski sprach im Auftrag der Gruppe. Seine knappe, eindringliche Schilderung der Verfolgung und Diskriminierung der Roma in den Balkan-Staaten stieß auf offene Ohren. Eine positive Wendung, nachdem der Gemeinderat sich in einer Erklärung zuerst reserviert gezeigt hatte. Die aus mehreren Familien bestehende Gruppe, 28 Kinder und 15 Erwachsene, war zur Besuchszeiten in den Michel gegangen, hatte Transparente entrollt und die Kirche für besetzt erklärt. Eine symbolische Besetzung, nach Verhandlungen am selben Abend war klar, der Kirchenbetrieb wird nicht gestört. Die Transparente wurden eingerollt, die Gruppe z...


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