Neuseeland schiebt ab

Familie aus Kiribati war vor Klimabedrohung geflohen

  • Lesedauer: 1 Min.

Wellington. Er wollte der erste anerkannte Klimaflüchtling der Welt werden - nun ist ein Mann aus Kiribati nach dem Scheitern seines Asylantrags aus Neuseeland in seine Heimat abgeschoben worden. Wie am Donnerstag bekannt wurde, wurde der 39-jährige Ioane Teitiota am Mittwoch zurück zu dem Inselstaat im Pazifik gebracht. Sein Gemeindepastor Iosefa Suamalie sagte, Teitiota sei außer Landes gebracht worden, nachdem die Gemeinde der in Neuseeland lebenden Kiribatier mit einer letzten Bitte um ein Bleiberecht für die Familie gescheitert war.

Der Pastor betonte, es sei noch unklar, was mit Teitiotas Frau und den drei in Neuseeland geborenen Kindern passiere. Womöglich würden sie in der kommenden Woche ebenfalls nach Kiribati abgeschoben. Der Geistliche zeigte sich betrübt über die Entscheidung. »In Kiribati gibt es kein Leben, keine Hoffnung«, sagte er dem Sender Radio New Zealand.

Kiribati hat rund 100 000 Einwohner und besteht aus Dutzenden Korallenatollen. Die Regierung denkt wegen der Gefahren durch den Klimawandel und dem Anstieg des Meeresspiegels bereits seit längerem darüber nach, wie die Bevölkerung im Ernstfall umgesiedelt werden könnte.

Teitiota war 2007 nach Neuseeland gekommen. Sein Visum ist seit geraumer Zeit abgelaufen. Im Juli wies das Oberste Gericht des Landes letztinstanzlich eine Klage Teitiotas gegen seine Abschiebung ab. AFP/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal