UNTEN LINKS
Klammheimlich hält auf der Münchner Wiesn die neue Zeit Einzug. Immer mehr alkoholfreies Bier und immer weniger Schweinswürsteln werden verkauft, dafür Quinoa-Pflanzerl, Kräuter-Maiskücherl, Sauerkrautstrudel oder Bio-Kräuterseitlinge. Dazu gibt’s ein veganes Bierchen ohne tierischen Farbstoff und wer es ganz ernst nimmt, trägt selbstverständlich vegane Trachtenmode. Das Material für die Kleidungsstücke sieht aus wie Leder, ist aber aus Kork, Baumwolle oder Leinen. Damit unter dem Entzug von Tierfettspeisen und Gärungsprodukten nicht die Stimmung leidet, sitzen an jedem Tisch ein paar bayerische Grölbeauftragte, die alle paar Minuten »Oans, zwoa g’suffa« anstimmen. Dann sieht alles aus wie immer, es hört sich alles an wie immer, aber in Wirklichkeit ist die ganze Wiesn eine quietschgesunde Veranstaltung ohne Schnapsleichen und Tatorte. Bei der AOK Bayern gibt es schon die kostenlose Gesundheitswiesn-App und man bekommt den Besuch auf ein Rezept vom Arzt. ott
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