Würfel aus dem »Atomkeller«
Untersuchung von Uran aus deutschen Nuklearprojekten der 1940er Jahre zeigt: Sie kamen nicht bis zu einer sich selbsterhaltenden Kettenreaktion
Wiederholt gab es Spekulationen darüber, wie weit Hitlerdeutschland in den 1940er Jahren mit der Entwicklung einer Atombombe gekommen war. Jetzt haben Wissenschaftler vom Institut für Transurane (ITU) in Karlsruhe, der Universität Mainz, der Australian National University (Canberra) sowie der Universität Wien historische Uran-Proben aus Deutschland daraufhin untersucht. Die Ergebnisse stellen die Forscher im Fachblatt »Angewandte Chemie« (DOI: 10.1002/ ange.201504874) vor.
Die Physik ist bekannt: Treffen Neutronen auf Uran-235-Kerne, nehmen diese ein Neutron auf, es entsteht instabiles Uran-236, das in zwei Bruchstücke zerfällt, die mit hoher Geschwindigkeit auseinanderfliegen. Bei der Spaltung entstehen außerdem zwei bis drei neue Neutronen, sodass eine Kettenreaktion in Gang kommen kann. Dazu müssen die Neutronen abgebremst werden, denn schnelle Neutronen können von Uran-Kernen schlecht »eingefangen« werden. In einem Kernkraftwe...
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