War Hans Fallada ein Psychopath? Diese provozierende Frage stellt sich der Psychiater Klaus-Jürgen Neumärker in seinem Buch »Der andere Fallada - Eine Chronik des Leidens« (Steffen Verlag, 416 S., 26,95 €). In der Lebensspanne von 53 Jahren und sechs Monaten habe sich Fallada viermal im Gefängnis, dreimal in psychiatrischen Kliniken, 23-mal in Heilstätten für Nerven- und Gemütskranke, in Sanatorien befunden - und quasi nebenher über 30 Bücher geschrieben. Klaus-Jürgen Neumärker wertet die Krankenakten Falladas aus und verfolgt akribisch jene schicksalhafte Spur, die sich durch dessen Leben zieht. Zugleich erzählt er eine spannende Geschichte der Psychiatrie im 20. Jahrhundert. Neumärker arbeitete viele Jahrzehntelang an der Charité und lehrte ab Anfang der 1980er Jahre an der Humboldt-Universität. Bis 2005 war er Chefarzt an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Charité.
Am morgigen Dienstag liest Klaus-Jürgen Neumärker aus seinem Buch im Kino Babylon in Mitte. nd Foto: Carsten Kampf
29.9., 19.30 Uhr, Kino Babylon, Mitte; Kartentel.: (030) 242 59 69 (ab 17 Uhr); www.babylonberlin.de[1]
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/985987.geschichten-des-psychopathen-hans-fallada.html