VW: Ingenieure gestehen, Mitwisser nicht

Abgasmanipulationen erreichen die Gerichte und den US-Kongress

  • Lesedauer: 2 Min.

Wolfsburg. Im Abgas-Skandal bei Volkswagen gestanden einem Zeitungsbericht zufolge mehrere Mitarbeiter Manipulationen. Die Ingenieure hätten bei Befragungen ausgesagt, 2008 die Schadsoftware installiert zu haben, berichtete »Bild am Sonntag« unter Berufung auf die interne Revision bei VW. Der Konzern kommentierte das nicht.

In Deutschland drohen VW weitere Prozesse. So hat ein Privataktionär aus Baden-Württemberg beim Landgericht Braunschweig Schadenersatz-Klage eingereicht. Die US-Umweltbehörde EPA, die den Skandal öffentlich gemacht hatte, kündigte neue Tests an. An diesem Dienstag spricht der neue VW-Chef Matthias Müller in Wolfsburg erstmals zu den Beschäftigten, tags darauf steht die nächste Krisensitzung des Aufsichtsrates auf dem Programm. Am Donnerstag muss der US-Chef von VW, Michael Horn, im US-Kongress Rede und Antwort stehen.

»Ich hoffe, dass VW jetzt schnell die notwendige Transparenz herstellt und die Dinge aufarbeitet«, sagte Angela Merkel dem Deutschlandfunk. Die vor gut zwei Wochen bekanntgewordene Affäre um manipulierte Abgas-Tests bei Dieselfahrzeugen sei »natürlich ein einschneidendes Ereignis, das nicht gut ist«, erklärte die Kanzlerin. Weltweit sind elf Millionen Fahrzeuge betroffen. Nach einem Bericht der »Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung« geht der VW-Aufsichtsrat von einem weit größeren Kreis an Mitwissern aus als bisher angenommen. »Die These, alles sei nur das Werk von ein paar kriminellen Entwicklern, ist nicht haltbar«, zitierte das Blatt aus dem Kontrollgremium. Der Konzern habe »systematisch Kunden und Behörden getäuscht«. dpa/nd Seite 9

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal