Ziel ist das Nirgendwo

Komische Oper Berlin: Barrie Kosky inszenierte Jacques Offenbachs fantastische Oper »Les Contes d’Hoffmann«

  • Stefan Amzoll
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Was wäre ein Dichter, würde er nicht der Liebe und der Dichtung wegen leiden? Jacques Offenbach hat den berühmten E. T. A. Hoffmann musikalisiert, auf den er die größten Stücke hielt, weil er dessen absonderlichen Traumgebilde, Feen und Legenden so liebte. Ihm wollte er mit »Les Contes d’Hoffmann« ein Denkmal setzen. Walter Felsenstein gewann, als er 1958 den »Hoffmann« inszenierte, der Dichter-Figur große Sympathien ab, was sich widersprüchlich niederschlägt. Das leistet Barrie Koskys neue, französischsprachige Version mit Originaltexten des Hoffmann nicht. Kosky sagt gar, er möge Offenbachs »Hoffmann« gar nicht. Statt der Original-Arien verwendet er drei unterschiedliche Stimmen für die Titelfigur.

Kurz vor Vollendung der Oper 1880 starb der Komponist. Vielleicht gibt es deswegen keine Ouvertüre, die kommt beim Schreiben meist zuletzt dran, wohl aber einen furiosen Chor zu Beginn. Kosky setzt an die Stelle der Ouvertüre ein Bild...


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