nd-aktuell.de / 21.10.2015 / Politik / Seite 11

Ost-Kassenärzte wollen Leistungen von Notaufnahmen begrenzen

Weimar. Krankenhaus-Notaufnahmen sollen nach dem Willen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) von Thüringen, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt ambulant nur noch wirkliche Notfälle behandeln. Aufwendige Untersuchungen über die ambulante Akutbehandlung hinaus müssten in den Notaufnahmen vermieden werden, sagte die Thüringer KV-Vorsitzende Annette Rommel am Dienstag. In einer gemeinsamen Erklärung plädierten die Vereinigungen für eine Begrenzung des Leistungskatalogs von Klinik-Notaufnahmen. Es gehe um die Vermeidung von »Fehl- und Überversorgung« in den Notaufnahmen». Hintergrund sind Pläne, an allen Kliniken sogenannte Portalpraxen als erste Anlaufstelle für Notfallpatienten einzurichten. Die Nutzung der Notaufnahmen durch Patienten, die aus medizinischer Sicht keine wirklichen Notfälle sind, ist seit Jahren Streitpunkt zwischen Kassenärzten und Kliniken. Allein in Thüringen suchen jährlich rund 250 000 Menschen die Kliniknotaufnahmen auf - und zwar nicht nur außerhalb der Sprechzeiten von Arztpraxen. dpa/nd