nd-aktuell.de / 21.10.2015 / Berlin / Seite 10

Vergabeverfahren zu Stromnetz zurückgesetzt

Nach gut einem Jahr Stillstand setzt Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) das Bieterverfahren um die Vergabe der Stromkonzession auf den Stand vor dem sogenannten zweiten Verfahrensbrief zurück. Darüber habe er am Dienstag seine Senatskollegen informiert, sagte Kollatz-Ahnen. Es müssten stärker bestimmte Auswirkungen aus höchstrichterlichen Urteilen berücksichtigt werden, so der Finanzsenator. Das werde in den nächsten Tagen umgesetzt.Kollatz-Ahnen hat dieses Problem von seinem Vorgänger Ulrich Nußbaum (parteilos, für SPD) geerbt. Die Opposition warf Nußbaum seit Dezember 2013 vor, ein Urteil des Bundesgerichtshofes zu einem transparenten Bieterverfahren nicht berücksichtigt zu haben. Dadurch sei das Verfahren angreifbar geworden. Dies hatte bei der Vergabe der Gaskonzession an das landeseigene Unternehmen Berlin Energie zu einer Niederlage vor Gericht und einer Klage des unterlegenen Bewerbers Gasag geführt. Kollatz-Ahnen und Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (CDU) konnten sich offenbar am Dienstag im Senat noch nicht über das weitere Verfahren einigen. Der Finanzsenator verwies auf den vertraulichen Teil der Senatssitzung. dpa/ndAmbrosia-Alarm in AdlershofBerliner haben in diesem Jahr bislang rund 150 000 hochallergene Ambrosia-Pflanzen gefunden und 50 000 Stück entfernt. Zudem habe es 70 Fundmeldungen gegeben, sagte der Meteorologe Thomas Dümmel (Freie Universität) vom Berliner Aktionsprogramm gegen Ambrosia. »In Jahren, in denen richtig gesucht wurde, hatten wir bis zu 1400 Meldungen.« Dass nicht alle Funde entfernt werden, liege daran, dass die nötige Technik nicht vorhanden sei.Die Symptome der Ambrosia-Allergie sind ähnlich wie bei Heuschnupfen, aber die Ambrosia kann auch Asthma hervorrufen oder Hautreaktionen bei Kontakt mit der Pflanze. Ambrosia plagt nicht nur Allergiker, sondern auch Landwirte, da es durch die Verbreitung auch zu Ernteeinbußen kommt. Allein in Adlershof hatten an einem Aktionstag im Juni etwa 50 freiwillige Helfer Tausende Ambrosia-Pflanzen ausgerissen. Der Bezirk hat keine Ambrosia-Scouts, die die Pflanzen systematisch suchen und vernichten. Scouts gab es 2015 Dümmel zufolge nur noch in Reinickendorf, Tempelhof-Schöneberg und Friedrichshain-Kreuzberg. dpa/nd