Zwiegespräch mit Unbekannten

Wissenschaftler diskutieren über die Abschaffung des Krankheitsbildes der Schizophrenie

  • Michael Brendler
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Studien zufolge ist das Stimmenhören und Halluzinieren für jeden siebenten Europäer nicht unbekannt. Betroffene sind nach neuester Ansicht nicht gleich krank.

Schon Opa Smith ließen die inneren Stimmen keine Ruhe. Ob in der Universitäts-Prüfung, beim Kartenspielen oder beim Pferderennen - als ständiger Begleiter in seinem Kopf flüsterten sie ihm die richtige Antwort, den richtigen Spielzug und den ein oder anderen heißen Tipp zu. Andere Menschen mögen von ihren Stimmen sogar in den Selbst- oder Massenmord getrieben werden, dem Großvater, berichtet sein Enkel Daniel Smith in seinem Buch »Musen, Verrückte und Propheten«, waren sie stets ein guter Ratgeber. Ganz anders erging es dagegen dessen Sohn: Der führte in seinem Kopf zwar auch regelmäßig Zwiegespräche mit einem Unbekannten, nur empfand er ihn meist als herrischen Kommandeur, dessen Befehlen man sich nur schwer widersetzen konnte. Während der Großvater irgendwann in Eintracht mit sich und seinem zweiten Ich friedlich einschlief, flüchtete Daniel Smiths Vater vor seinen akustischen Halluzinationen in die Psychiatrie.

Stimmenhören als...


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