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Binnenfischer rechnen mit bescheidenem Fang

Niedrigwasser, Sauerstoffmangel und die Gier von Reiher, Kormoran und Otter haben die Erträge geschmälert

  • Lesedauer: 2 Min.
Die langanhaltende Hitze und große Trockenheit haben in diesem Jahr nicht nur Brandenburgs Landwirten schwer zugesetzt. Inzwischen klagen auch viele Binnenfischer über Ertragseinbußen.

Trockenheit und Hitze haben den Binnenfischern in Brandenburg in diesem Jahr schwer zu schaffen gemacht. Viele Teichwirtschaften zwischen Elbe und Oder mussten nach Angaben des Landesfischereiverbandes hohe Verlustraten verkraften. »Viele Teiche trockneten fast aus. Daher waren die Fische im teils nur noch knietiefen Wasser leichte Beute für Reiher, Kormorane und Co.«, sagte Geschäftsführer Lars Dettmann. Belastbares Zahlenmaterial liege allerdings noch nicht vor, da das jährliche Abfischen in diesen Wochen noch laufe.

Auch in der traditionellen Seen- und Flussfischerei gab es 2015 Probleme. Viele Oder-Fischer konnten wegen des extremen Niedrigwassers nur selten ihre Netze auswerfen. Zudem war im Spätsommer in vielen Gewässern der Sauerstoffgehalt in Bereiche abgesunken, die für viele Fischarten problematisch waren.

Der Angermünder Teichfischer Klaus-Peter Gensch berichtete beispielsweise, dass er in seiner Störzucht deshalb Verluste von knapp 10 000 Euro gemacht habe. Mit Wassermangel habe er bislang kaum Probleme gehabt. Dies könne sich schnell ändern, wenn es einen schneearmer Winter gebe. Gegen Räuber wie den Fischotter habe er seine Störteiche mit Elektrozäunen gesichert. Vom Fangergebnis beim großen Fischzug am Wochenende zeigte sich Gensch halbwegs zufrieden. »Die 20 Tonnen Karpfen haben wir nicht ganz erreicht. Aber es ist schon okay«, sagte Gensch. Kollegen in Südbrandenburg hätten wegen der Witterung mehr zu kämpfen gehabt.

So habe laut Landesfischereiverband eine Karpfenzucht in Stradow (Oberspreewald-Lausitz) Verluste von bis zu 95 Prozent bei einjährigen Karpfen verzeichnet. Zu Engpässen bei der Versorgung mit Weihnachts- oder Silvesterkarpfen soll es aber nicht kommen, hieß es.

Am kommenden Wochenende starten die Peitzer Fischer zu ihrem traditionellen Fischzug, der Tausende Schaulustige an die Teiche nahe Jänschwalde zieht. dpa/nd

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