Eins plus eins gleich drei
Can Fischers »Zart« auf der Charlottenburger Loftbühne
Sie konnten nicht ohne einander sein, sagt der Freund über seine alten Großeltern, die fast gleichzeitig starben. Und damit assoziiert er anderes in seinem Kopf. Denn er ist selbst gefangen in einem Beziehungsnetz.
Die Inszenierung »Zart«, die ihre Uraufführung auf der Loftbühne der Schauspielschule Charlottenburg erlebte, erzählt von dieser Vernetzung, in die drei junge Menschen geraten sind. Autor Can Fischer erfand die Geschichte von zwei Jungen, die sich auf dem Lande an einem See in langen verregneten Ferien langweilen. Die Zeit schleppt sich dahin. Die Welt scheint in Ordnung. Ist sie aber nicht. Denn beide Jungen haben sich in dasselbe Mädchen verliebt. Das indes will sich gar nicht für einen entscheiden. Das Mädchen will beide.
Die Zeit der sich aufblähenden Lügen hat längst begonnen. Im Bühnenbild von Oskar Bigalke, das den Steg am See symbolisiert, gibt es eine durchsichtige Folienwand, die schon zu Beginn erahnen läss...
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