nd-aktuell.de / 14.11.2015 / Kultur / Seite 29

Radschloss und Ratschlag

Bei Wintertipps für Fahrräder fehlt meist ein recht guter: Übers Internet verkaufen.

Mike Mlynar

Ratschläge, um mit dem Fahrrad ordentlich, zumindest glimpflich durch städtischen oder gar ländlichen Winter zu kommen, gibt es gedruckt und im Internet viele, viele Seiten lang. Kaum ein Tipp ist da besonders überraschend. Zumindest für die Radler nicht, die auch zu jeder anderen Jahreszeit daran denken, ab und an bewegliche Teile zu schmieren, darauf zu achten, dass die Beleuchtung funktioniert, der Luftdruck stimmt, der Helm nicht vergessen wird und dass man eben beim schnellen Kurvenfahren oder scharfen Bremsen die Straßenbedingungen einkalkuliert.

Im Winter ins Radschloss etwas Frostschutz zu sprühen und Handschuhe anzuziehen, liegt auch nahe. Wenn zum Radfahren größere Vorkehrungen nötig wären, wäre es auch nicht so verbreitet. Und was den Winter betrifft: Wahrscheinlich sind Fußgänger da statistisch gesehen sogar sorgloser als Radfahrer, denn sie rutschen, mit den entsprechenden kleineren und größeren körperlichen Schäden, relativ viel öfter aus.

Eines aber ist bei allem allgemeinen Radfahrwissen sowie bei allen guten Winterratschlägen unabänderlich: Radeln ist, so man nicht Lust an Extremen verspürt, im Winter einfach nicht so angenehm wie in anderen Jahreszeiten. Unter anderem auch deshalb, weil Radwegen, die nicht schneegeräumt oder eisabgestumpft werden, mit keinem der 1000 Tipps beizukommen ist, sondern wahrscheinlich nur mit einer ja noch ausstehenden Rad-Revolution. Oder aber man macht es wie Jessica und Sven in unserem heutigen Denkspiel, zu dem uns der Mit-Denkspieler Dieter Bauke aus Gera anregte:

Jessica und ihr Freund Sven wohnen in der Großstadt. Für die Wintermonate wollen sie aus böser Erfahrung doch lieber vom Rad auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Ihre Räder hatten sie zwar günstig aus zweiter Hand gekauft, doch die Tickets für die »Öffentlichen« wollen nun auch bezahlt sein. Ratschlag eines guten Freundes: Damen- und Herrenrad einfach ins Netz stellen - und weg waren sie auch schon. Für das Damenrad erhielten sie 10 Prozent weniger, als sie erhofften, für das Herrenrad jedoch 10 Prozent mehr als geplant. Insgesamt nahmen die beiden 1060 Euro ein, was wiederum 6 Prozent mehr waren als von ihnen erwartet. Wie viel hatten Jessica und Sven ursprünglich für jedes Rad einzeln erlösen wollen?

Lösungen per Post (Kennwort »Denkspiel«) oder Mail spielplatz@nd-online.de. Einsendeschluss Mittwoch, 25. November. Absender nicht vergessen, wir losen stets einen Buchpreis aus!