Haderthauer-Ehemann darf nicht länger als Landgerichtsarzt arbeiten

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Ingolstadt. Nachdem die Staatsanwaltschaft im Zuge der Modellbau-Affäre gegen Hubert Haderthauer Anklage erhoben hat, darf der Ehemann von Christine Haderthauer nicht länger als Landgerichtsarzt arbeiten. »Herr Haderthauer hat ein sofortiges Verbot zur Dienstausübung bekommen«, bestätigte eine Sprecherin der Regierung von Oberbayern am Freitag entsprechende Medienberichte. Zur Begründung hieß es: »Der dringende Grund für die Anordnung ergibt sich daraus, dass ein Beamter in einer gerichtsnahen Tätigkeit, gegen den selbst Anklage wegen schwererer Straftaten erhoben wurde, das für die Tätigkeit erforderliche Vertrauen nicht mehr genießt.« Die Staatsanwaltschaft München II hatte Anfang November Anklage gegen Haderthauer wegen Betrugs und Steuerhinterziehung erhoben. Es geht um die sogenannte Modellbau-Affäre: Die CSU-Politikerin und ihr Ehemann waren bis 2008 nacheinander Miteigentümer des Unternehmens »Sapor Modelltechnik«, das teure Modellautos verkaufte, die von Straftätern in der Psychiatrie gebaut wurden. Wichtigster Konstrukteur war ein verurteilter Dreifachmörder. Anfang des Monats hatte die Staatsanwaltschaft ihre Betrugsermittlungen gegen Christine Haderthauer, die wegen der Affäre von ihrem Amt als bayerische Staatskanzleichefin zurückgetreten war, nach mehr als einem Jahr eingestellt. Hubert Haderthauer hingegen wirft sie nun in ihrer Anklage vor, als geschäftsführender Sapor-Gesellschafter einem früheren Mitgesellschafter einen niedrigeren Unternehmenswert vorgetäuscht und ihn so um gut 84 000 Euro geschädigt zu haben. dpa/nd

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