Schrecklich bedrohte heile Welt

Tübingens OB Boris Palmer dient jetzt »besorgten Bürgern« als Stichwortgeber. Von Velten Schäfer

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Boris Palmer zu verstehen, schien lange ganz leicht. Man musste nur nach Tübingen fahren. Die große Kleinstadt nah am Fuß der Schwäbischen Alb verkörpert die heile Welt des Südwestens. Schmucke Altstadt, altehrwürdige Universität, Hölderlinturm, Hohenzollern-Stammburg ganz in der Nähe - ein Ort, der kein Wässerchen trüben kann. Nicht einmal dasjenige des Neckar, der hier wildromantisch fließt.

Großindustrie hat es nie gegeben, daher auch keinen Strukturwandel wie im Osten oder Ruhrgebiet. Trotzdem fallen 40 000 Arbeitsplätze, oft im innovativen Kleinbetrieb, auf 85 000 Einwohner, von denen 30 000 ohnehin studieren. Schulden hat die Stadt nicht. Und selbst die einst üblichen Zusammenstöße zwischen Burschenschaften und linken Studierenden sind eingeschlafen. Erstere haben sich ein wenig gemäßigt, Letztere sind nun auch damit beschäftigt, durch Bachelor und Master zu hecheln.

Das ist das Habitat des Grünenpolitikers, der 2007 hier Oberbürg...


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