Nimm die Kamera und tu es

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Sie sind nicht so knallig, skurril und großmäulig wie die Blaxploitation-Reißer der 70er Jahre, die mit schwarzen Gangstern und Bullen, mit Afrolook und Schlaghose die Leinwände und ein breites, auch weißes Publikum eroberten. Auch ist ihr Blick auf die US-Gesellschaft nicht so intensiv von Gewalt und Rassismus geprägt, strahlt nicht jenen grundlegenden Pessimismus aus wie das New Black Cinema zu Beginn der 90er Jahre. Was ab Mitte der 60er Jahre als »L.A. Rebellion« in die US-amerikanische Filmgeschichte einging, bezeichnet den neorealistischen, im besten Sinne unspektakulären und tendenziell optimistischen Blick junger Schwarzer aus den Südstaaten, die in Los Angeles eine neue Heimat gefunden hatten.

Keimzelle jener Bewegung, die heute den ihr gebührenden Platz in der kollektiven Erinnerung verloren hat, war die Film School der University of California (ULCA). Larry Clark, Charles Burnett, Haile Gerima, Billy Woodberry oder Jamaa Fanaka waren die bekannteren Regisseure dieser Bewegung, die sich sowohl vom weißen Mainstream als auch vom damaligen Autoren- und Independent-Kino absetzen wollten. »Hier ist eine Kamera, geh raus und tu es«, fasste Burnett (unsere Abbildung zeigt eine Szene seines Films »Several Friends«) das direkte und aktionistische Motto der UCLA zusammen. Ein filmhistorisches Projekt der Universität hat nun versucht, die L.A. Rebellion der Vergessenheit zu entreißen. nd Foto: Arsenal

»L.A. Rebellion: Creating a New Black Cinema«, 17.-30.11., Kino Arsenal

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