Die flüchtige Existenz des Vilém Flussers
Er gilt als einer der einflussreichsten Denker der Kommunikation und der Medien in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Vilém Flusser (1920-1991) nahm die Herausforderung an, die Künste angesichts unserer immer technischer werdenden Existenz noch einmal neu zu denken.
Flussers Denken und Schreiben war ein permanentes Experiment des (Über-)Lebens in der Diaspora. Als 19-Jähriger floh der Prager vor den Nazis über England nach Brasilien, wo er dreißig Jahre lang lebte. Seine gesamte Familie starb in den Konzentrationslagern der deutschen Faschisten.
Ende der 1980er Jahre wurde Flusser zum Star der Medientheorie in Europa und trat als solcher häufig in den akademischen Foren und Arenen Deutschlands auf. Seine Schriften haben Titel wie »Ins Universum der technischen Bilder«, »Lob der Oberflächlichkeit« oder »Für eine Philosophie der Fotografie«. In der Flusser gewidmeten Berliner Ausstellung »Bodenlos«, die diesen Donnerstag beginnt, sind neben Manuskripten, Bild- und Tondokumenten auch Arbeiten von rund 40 KünstlerInnen zu sehen, auf die Flusser Bezug nimmt. Abgebildet: ein Porträt Flussers von Ed Sommer. Foto: Ed Sommer Bildersprachgedankenmacher
Bodenlos - Vilém Flusser und die Künste. Akademie der Künste am Hanseatenweg 10, Tiergarten, bis 10. Januar 2016
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