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Kritik von Redakteuren

NDR und Naidoo

  • Lesedauer: 2 Min.

Gegen die inzwischen zurückgenommene Nominierung von Xavier Naidoo für den Eurovision Song Contest (ESC) hatten auch Mitarbeiter des NDR protestiert. In einem Brief hätten viele Redakteure Kritik ausgedrückt, sagte NDR-Sprecherin Iris Bents am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Daraufhin habe die Fernsehdirektion am vergangenen Freitag zu einer Diskussionsrunde mit Unterhaltungschef Thomas Schreiber geladen, bei der Argumente für und gegen Naidoos Entsendung nach Stockholm ausgetauscht worden seien.

Der NDR hatte Naidoos Direktnominierung für den ESC am Mittwoch vergangener Woche bekanntgegeben. Die Entscheidung stieß vor allem in den sozialen Medien auf scharfe Kritik. Naidoo wird vorgeworfen, in Liedern gegen Juden und Homosexuelle zu hetzen. Auch ein Auftritt bei der Vereinigung »Reichsbürger«, die im Visier des Verfassungsschutzes steht, wird ihm zur Last gelegt.

Laut einem Zeitungsbericht haben 40 NDR-Mitarbeiter, darunter viele in leitenden Positionen, in einem Brandbrief an die Senderleitung gegen Naidoos Nominierung protestiert. Dem Sänger sei daraufhin die Möglichkeit gegeben worden, innerhalb einer Frist freiwillig zurückzutreten. Erst als der Musiker darauf nicht eingegangen sei, habe der NDR die Nominierung zurückgezogen. Da mit Naidoo nach dessen Angaben ein Vertrag geschlossen worden sei, drohe dem NDR ein finanzieller Schaden. Dazu sagte Sendersprecherin Bents dem epd, man könne über mögliche Verpflichtungen des NDR derzeit keine Angaben machen, da das Projekt nicht zustandegekommen sei und man zunächst Gespräche mit Naidoos Management führen müsse. epd/nd

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