Ein radikal linksliberaler Denker

Der Dokumentarfilmer Simon Brückner hat 30 Jahre nach dem Tod seines Vaters einen Film über den Sozialpsychologen Peter Brückner gedreht. Mit diesem persönlichen Zugang betrachtet er zugleich ein vergessenes Stück bundesdeutscher Geschichte.

Du selbst warst knapp vier Jahre alt, als dein Vater Peter Brückner starb, und du beschreibst im Film, wie wenige Erinnerungen du an ihn hast. Axel Oestmann, einer deiner Interviewpartner, sagt daraufhin, dass du dir mit deinem Filmprojekt sozusagen deinen Vater erfinden sollst. Die Frage stellt sich also, was für einen Vater du dir mit diesem Film erfunden hast und wie du ihn heute, nach der Arbeit an dem Film, beschreiben würdest?

Das fällt mir schwer in Worte zu fassen. Wenn ich das könnte, hätte ich wahrscheinlich ein Buch geschrieben. Ich glaube, mein Vater ist jemand gewesen, den man nicht so leicht auf den Begriff bringen kann. Im Laufe meiner Arbeit ist er mir als ein widersprüchlicher, interessanter Mensch mit Brüchen gegenübergetreten. Vorher war er für mich ein liebenswerter, gütiger Mensch, der sehr viel wusste, spannende und ein wenig komplizierte politische und psychologische Gedanken hatte, der als Lehrprofessor von...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.