nd-aktuell.de / 07.12.2015 / Politik / Seite 16

Vom Hörsaal auf die Flucht

Abir (28) und Asma Salim sowie ihre Nichte Lana aus Homs, Syrien

Zu dritt leben sie derzeit in der Unterkunft in Berlin: Abir und Asma Salim und ihre Nichte, Lana. Mit 28 Jahren ist Abir (o.) die Älteste, hat an der Uni Homs Wirtschaftswissenschaften studiert und als Prokuristin gearbeitet. Bis zum Krieg. Dieses »Bis zum Krieg« schwingt in ihren und Asmas Erzählungen immer mit. Asma hat Elektroingenieurswissenschaft studiert, in den ersten Kriegsmonaten noch gearbeitet. Nun sind die beiden seit acht Monaten in Berlin.

Während Lana sich mit anderen Kindern lautstark an einem Sprachpuzzle übt, erzählen die Schwestern in stillen, wenigen Worten davon, wie zerrissen die Familie jetzt ist. Die Mutter soll nachkommen, aus Syrien. Der Bruder lebt mit seiner Frau irgendwo in der Nähe von Frankfurt (Oder).

Ihren Alltag verbringen Asma und Abir derzeit damit, Lana morgens zur Schule zu bringen und Behördengänge zu erledigen. Viel ist nicht mehr übrig vom alten Leben. Die Wünsche der beiden sind klar, die Familie soll endlich, endlich, wieder vereint sein. sal