Es wolft, schaftstiefelt und hitlert gnadenlos

Der Schriftsteller Matthias Kessler bietet eine eigenhändig kommentierte Version von »Mein Kampf«

  • Karlen Vesper
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Er wagte ein Experiment. Im Selbstversuch. Wollte wissen, was in dem Buch steht, dessen Titel die ganze Welt kennt, dessen Inhalt jedoch weniger bekannt ist. Matthias Kessler kaufte sich antiquarisch Hitlers »Mein Kampf« und fragte sich: »Ist es die Pforte zur Hölle oder dilettiert hier ein Soldat als Philosoph?« Weder das eine noch das andere, möchte man kurz und knapp antworten und lässt sich dann doch auf seine »Expedition« ein. Für diese hat sich der Schriftsteller und Filmemacher aus München »Regeln« gesetzt, darunter: »Lesen, ohne gleich Schaum vorm Mund zu bekommen« und: »Wörter und Sätze auf mich wirken lassen«, ja sogar »sich öffnen für die Wirkung«. Kessler liest sich also Seite für Seite, Abschnitt für Abschnitt durch das Buch mit Adler und Hakenkreuz auf dem Einband und vermerkt penibel, was es (wie es neudeutsch heißt) mit ihm macht.

Nun, zunächst einmal beschert es ihm offenkundig Nacht für Nacht Albträume, die ausfü...


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