»Home Office« in Europa

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Für Selbstständige ist das Arbeiten am heimischen Küchentisch oder im Café längst Alltag. Bei Angestellten gibt es dagegen trotz technischer Neuerungen und flexiblerer Arbeitszeiten keinen Trend zu mehr Heimarbeit. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Erwerbstätigen, die von zu Hause aus arbeiten, sogar stetig zurückgegangen. Ab 2000 war die Zahl der Heimarbeiter zunächst nach oben gegangen, doch nach acht Jahren war die Spitze erreicht. Seit 2008 ist ihr Anteil in fast allen Berufsgruppen um zweistellige Raten gesunken, wie eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) von 2014 zeigt. 2008 hatten 9,7 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten teils von zu Hause aus gearbeitet. 2011 lag der Anteil den Angaben zufolge nur noch bei 7,8 Prozent.

Das »Home Office« wird besonders im Zusammenhang mit der Digitalisierung der Arbeitswelt diskutiert. Gewerkschaften fordern mehr Orts- und Zeitsouveränität, ein Rechtsanspruch sollte Arbeitnehmern »ein Mindestmaß an Tätigkeitsanteilen an einem selbst zu bestimmenden Arbeitsplatz« einräumen, heißt es in einer 2014 veröffentlichten ver.di-Broschüre »Gute Arbeit«. Schwerpunkt der gewerkschaftlichen Auseinandersetzung ist das Thema indes nicht.

In vielen europäischen Ländern arbeiten laut DIW deutlich mehr Menschen von zu Hause aus. In Island ist es fast jeder dritte Arbeitnehmer, in Frankreich, Großbritannien, Luxemburg und in den skandinavischen Staaten jeder fünfte. nd

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