Die stille Freude des Weltmeisters

Der Schotte Gary Anderson besteigt nach privaten Rückschlägen den Darts-Thron

  • Benjamin Tonn, London
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Gary Anderson reagierte nach dem erneuten Gewinn bei der Weltmeisterschaft zunächst verhalten. Hinter ihm lag nicht nur ein sehr schweres Match, sondern auch eine sehr schwere Zeit.

Glitzernder Konfettiregen, eine grölende Partymeute - der Rahmen für die feuchtfröhliche Feier zu Ehren des Darts-Weltmeisters passte, doch für die ganz großen Emotionen war Gary Anderson nicht bereit. Nach seiner erfolgreichen Titelverteidigung blieb der »Flying Scotsman« seltsam reserviert, lächelte fast verlegen der brodelnden Menge im Alexandra Palace zu und winkte dann sogar ab. Zum einen stellte ihn seine konfuse Leistung am Abend vor ein kleines Rätsel. Womöglich ließ er aber auch seine vergangenen Lebensjahre Revue passieren - und die geben eher Anlass zu einer stillen, tiefen Freude.

Noch vor zwei Jahren deutete nichts auf seinen Triumphzug hin, die Karriere des Gary Anderson lag in Trümmern. Im Herbst 2011 war sein Bruder im Alter von nur 35 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben, nur wenige Monate später verstarb sein Vater. In die Lebenskrise des früheren Bauarbeiters fiel auch die Trennung von Ehefrau Rosemary, mit der...


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