Redaktionsübersicht

Larissa Kunert

Larissa Kunert

Larissa Kunert, 1990 in Itzehoe (Schleswig-Holstein) geboren, hat Literaturwissenschaft und Geschichte in Berlin, Hamburg und Lausanne studiert. Nach Stationen bei der »Jungle World«, dem Ventil Verlag und »Texte zur Kunst« sowie als freie Journalistin und Lektorin arbeitet sie seit 2022 als Redakteurin für Kunst und Medien für »nd«.

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Aktuelle Beiträge von Larissa Kunert:
Kunst aus dem sozialistischen Bruderland Vietnam: Trịnh Kim Vinh (1932–2018), »Zivilverteidigung«, 1973
Verblichene Ideale

Das öffentliche Interesse an DDR-Kunst steigt seit Jahren – doch wie sah deren Verhältnis zu den sozialistischen Bruderländern und ihren Kämpfen aus? Das Dresdner Albertinum widmet der Thematik derzeit eine große Schau.

Am Tag nach dem Ende der Documenta fifteen werden die Säulen des Fridericianums in Kassel übermalt.
Südlicher Judenhass

Die Documenta-Findungskommission ist unter dem Eindruck der Hamas-Terrorattacken und des Krieges im Nahen Osten vollständig zurückgetreten. Doch warum sind die Debatten darüber in der Kunstwelt überhaupt so hitzig?

Nach 118 Tagen Streik können die Protestschilder in Hollywood nun erstmal zur Seite gelegt werden.
KI im Film: Bedrohung abgewehrt?

Der Streik in Hollywood ist vorbei, die Schauspielergewerkschaft zufrieden. Der neue Vertrag enthält auch eine Einigung für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Doch wie lange wird diese sich bewähren?

Die alte Synagoge Birobidschans sieht aus wie eine Datscha.
Tomer Dotan-Dreyfus: »Der Kitsch ist Absicht«

Alle wollten gerade mit Tomer Dotan-Dreyfus sprechen – wir auch! Und taten es. Allerdings nicht nur über den Krieg in Israel und Gaza, sondern auch über seinen utopistischen Roman »Birobidschan« und den Chassidismus.

Jaanus Samma erträumt sich in seiner Installation Riga Postcards (2020) die lettische Hauptstadt als historisch queeres Urlaubsparadies.
Nordeurasischer Rundumschlag

Indigene Kunst ist in – das hat natürlich auch das Berliner HKW erkannt. Die Schau »Als hätten wir die Sonne verscharrt im Meer der Geschichten« opponiert gegen russische Herrschaft und kommt dabei recht flach daher.

Caren Miosga: Eine Frauen-Geschichte

Nach 16 Jahren moderiert Caren Miosga am Donnerstag ihre letzte »Tagesthemen«-Sendung. Die Journalistin ist im Gegensatz zu einigen Kollegen ein Publikumsliebling – und darf bald die Nachfolge von Anne Will antreten.

Spiegelungen sind ein wiederkehrendes Motiv in Péris Werk – wie hier in der Betonarbeit »Reflektionen« (Mitte der 60er Jahre).
Gegen die Schwerkraft

Peter László Péri, der als Jude, Kommunist und Avantgardist vor den Faschisten in seiner Heimat Ungarn ins Exil hatte fliehen müssen, entdeckte den Beton als einen faszinierende künstlerischen Baustoff.

Selbstporträt Munchs auf einem Reisekoffer in seinem Atelier in der Lützowstraße 82, Berlin, 1902
Berlinische Galerie: Munch-Hype im Munch-Herbst

Der Berlin-Brandenburgische Herbst steht ganz im Zeichen Edvard Munchs: Gleich zwei Ausstellungen widmen sich dem norwegischen Avantgardisten. Diejenige in der Berlinischen Galerie überzeugt schon einmal.

Im Leid verbunden: die Israelin Myriam (Sarah Adler) und die Libanesin Tanya (Zalfa Seurat)
Entfernt verbunden

»Tel Aviv – Beirut« ist wohl der erste Film überhaupt, in dem libanesische und israelische Schauspieler gemeinsam auftreten. Er zeigt beispielhaft, wie Krieg und Besatzung Leben unumkehrbar prägen und zerstören können.

Die schreiende Farbe und der große Schriftzug brechen hier mit dem eigenen Image – ist Prada doch die Silvia Bovenschen unter den Modelabels.
Berlin Art Week: Gucci und Metaphysik

Modereport von der Berlin Art Week: Vokuhilas sind immer noch da, dazu Salomon-Trekking-Schuhe und Kippen. Im Schinkel Pavillon betrachtete man derart gestylt (kurz) »künstlerische Zeugnisse von Krieg und Repression«.

Was Richter im Original überdeckte: Ansicht aus Michael Müllers Ausstellung »Am Abgrund der Bilder«, St.-Matthäus-Kirche Berlin, 2023
Darstellbarkeit der Shoah: Die Wahrheit ist konkret

Der »Birkenau«-Zyklus von Gerhard Richter ist misslungen, finden Künstler Michael Müller und Kunsthistoriker Lukas Töpfer. Ein Symposium in Berlin widmete sich der Problematik sowie Müllers eigenem Werk.

Mehdi Yarrahi: Beharrlich gegen das Regime im Iran

Den iranischen Sicherheitsbehörden ist Mehdi Yarrahi wohlbekannt. Immer wieder machte der Musiker in letzter Zeit mit regimekritischen Aktionen auf sich aufmerksam. Nun wurde er wegen eines Anti-Kopftuch-Songs verhaftet.

DJ Kool Herc: Hip-Hop-Pionier aus der Bronx

Kanye West und Jay-Z sind mit Hip-Hop zu Milliardären geworden. Zu danken haben sie Clive Campbell: Am 11. August 1973 produzierte der gebürtige Jamaikaner auf einer Party in New York die ersten Breakbeats.

Folklore der Gegenwart: Jennifer Tee, »Tampan Sessile Beings, Sacred Shrine«, Pigmentdruck, 2022
Ursprung außer Reichweite

Tribalistische Muster, geknüpfte Teppiche, Holzschnitzereien und Strandgut – die Gegenwartskunst fährt ab auf folkloristische Ästhetik. Das passt zu aktuellen sozialen Kämpfen, hat aber eine reaktionäre Kehrseite.

Barbie und Oppenheimer: Mit Memes zum Erfolg

Anzeigen schalten war früher. Heute bringt so genanntes Astroturfing Kulturprodukte zum Erfolg. So ist auch das Phänomen »Barbenheimer« zu erklären, hinter dem offensichtlich ein gigantisches Werbebudget steht.

Kevin Spacey: Nicht lynchen, bitte!

Dass Kevin Spacey sich keine Straftaten hat zuschulden kommen lassen, ist nicht zweifelsfrei zu belegen. Doch ein Gericht hat den Schauspieler nun freigesprochen – die Öffentlichkeit sollte dies akzeptieren.

Gier passt heute nicht mehr in den Zeitgeist. Jetzt zählt: Qualität statt Quantität
Vom großen Fressen zum Petit dejeuner

Galt das gierige Fressen schon immer als das Schlechte (der dicke Kapitalist, die fette Unterschicht), ist das richtige Essen immer noch ein Distinktionsmittel. Es gilt: Qualität statt Quantität. Wer sich's leisten kann.

Wer sich im deutschen Diskurs über Israel äußert, dem kann eine jüdische Identität mehr Gewicht verleihen. (Abgebildet: der Strand von Tel Aviv)
Fabian Wolff und das verschobene Kräfteverhältnis

Wer sich in Deutschland als jüdisch zu erkennen gibt und über jüdische Themen spricht, findet mehr Gehör als ein Nichtjude. Was bedeutet dies, wenn die Identität, wie im Fall Fabian Wolff, eine falsche ist?