Greenpeace protestiert vor RWE-Zentrale

Die Umweltorganisation wirft dem Energiekonzern nichts für den Klimaschutz zu tun

  • Lesedauer: 3 Min.

Essen. Für einen Stopp von RWEs klimaschädlichem Kohleabbau protestieren 60 Aktivistinnen und Aktivisten von Greenpeace heute vor der Konzernzentrale in Essen. Im Foyer und auf dem Dach des Gebäudes fordern die Klimaschützer auf Bannern »RWE - Kohle abschalten. Wald und Dörfer bleiben«. Außerdem fordern sie von RWE-Vorstandschef Rolf Martin Schmitz die Bagger am Hambacher Wald und die Umsiedlung bedrohter Dörfer am Tagebau Garzweiler II mindestens auszusetzen, bis die Bundesregierung beschlossen hat, wie der Kohleausstieg umgesetzt wird.

Die Umweltorganisation wirft dem Energiekonzern vor, nichts für den Klimaschutz zu tun. »RWE-Chef Schmitz ignoriert die Klimakrise«, sagt Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid: »Während jede Woche Hunderttausende für Klimaschutz auf die Straße gehen, lässt Schmitz rücksichtslos weiter baggern. Das muss aufhören, sonst sabotiert der RWE-Chef den mühsam erkämpften Kohlekompromiss und reißt alte Konflikte wieder auf.«

Vor dem Haupteingang errichten sie einen Klimaschutz-Container. RWE-Vorstandschef Rolf Martin Schmitz versucht dem nach wie vor größten CO2-Emittenten Europas heute bei einem Investorentreffen in Essen einen grünen Anstrich zu geben. Währenddessen graben sich RWEs Kohlebagger täglich näher an den Hambacher Wald und gefährden so dessen Wasserversorgung. Mit dem ungebremsten Abbau von Braunkohle treibt RWE zudem die Zerstörung umliegender Dörfer voran. »RWE-Chef Schmitz ignoriert die Klimakrise«, sagt Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid: »Während jede Woche Hunderttausende für Klimaschutz auf die Straße gehen, lässt Schmitz rücksichtslos weiter baggern. Das muss aufhören, sonst sabotiert der RWE-Chef den mühsam erkämpften Kohlekompromiss und reißt alte Konflikte wieder auf.«

Immer wieder hatte der BUND gegen RWE für den Erhalt des Hambacher Forstes geklagt. Der Konzern zeigte dabei nicht sehr kompromissbereit. Trotz der Pläne der Bundesregierung die Kohleverstromung einzustellen, hält der Konzern grundsätzlich an einer Rodung von Teilen des Waldes fest, stimmte allerdings einer Aussetzung der Rodung bis 2020 zu. Der alte Hambacher Wald gilt seit Jahren als Kristallisationspunkt des Konflikts um die klimaschädliche Kohle. Die Klimabewegungen sind seither enorm gewachsen und machen mehr Druck auf die politischen Entscheidungsträger. Die Forderungen nach Kohleausstieg oder die Ausrufung von Klimanotständen haben damit mehr Nachdruck bekommen.

Lesen sie auch zum Thema: »Proteste sind Ausdruck von Demokratie«. Vom 19. bis 24. Juni wollen Tausende Menschen Bagger im Tagebau Garzweiler im Rheinland stilllegen. Von Katharina Schwirkus

Zum »Internationalen Streiktag« am Freitag werden bis zu 20.000 Schüler aus ganz Europa erwartet. Sie fordern einen schnelleren Ausstieg aus der Braunkohle. Am Samstag wollen die Schüler an einem Protestmarsch zum Tagebau Garzweiler teilnehmen. Das Aktionsbündnis »Ende Gelände« und weitere Gruppen haben für die kommenden Tage Aktionen »zivilen Ungehorsams« im rheinischen Braunkohlerevier angekündigt und sich solidarisch mit den Schülern des Klimastreiks erklärt. mit Agenturen/nd

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