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Wohnungslosigkeit kein Thema

Lisa Ecke über eine Leerstelle bei den Ampel-Sondierungen

Die Wohnungslosigkeit in Deutschland steigt seit Jahren, Hunderttausende haben keinen mietvertraglich abgesicherten Wohnraum. Während 2008 noch 223.000 Menschen betroffen waren, stieg die Anzahl bis 2018 auf 678.000. Trotzdem verwundert es nicht, dass das Problem in dem Sondierungspapier von SPD, Grünen und FDP nicht thematisiert wird. Denn Wohnungslosigkeit findet selten irgendeine politische Beachtung. Im Gegenteil.

Jahrelang wurde sogar verhindert, dem Ausmaß überhaupt eine Mindestsichtbarkeit zu geben, zu teuer sei etwa eine Zählung der Betroffenen. Immer noch gibt es keine offizielle Statistik, die Zahlen beruhen auf Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe.

Häufig werden Obdachlose aus dem öffentlichen Raum verdrängt, um ein Scheinbild zu wahren. Obwohl die Europäische Union Obdachlosigkeit bis 2030 beseitigen will, ist davon in Deutschland nichts zu merken. Statt dafür zu sorgen, dass genügend bezahlbare Wohnungen zur Verfügung stehen, ist nicht einmal eine ausreichende Menge menschenwürdiger Notunterkünfte vorhanden. Auch in der nächsten Legislaturperiode wird Wohnungslosigkeit wohl keine große Rolle spielen. Obwohl der Kampf gegen diese extrem prekären Zustände Priorität haben müsste.

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