Konsum aus dem Container

Lebensmittelverschwendung und Lebensmittelknappheit

Die Aussage von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, dass das Containern künftig nicht mehr bestraft werden sollte, dürfte nicht auf allzu großen Gegenwind im politischen Raum stoßen. Dass große Mengen noch essbarer Lebensmittel im Müll landen – elf Millionen Tonnen sollen es pro Jahr sein –, ist ein bekannter und beklagter Missstand. Es bleibt abzuwarten, ob und was der Grünen-Politiker, der in der Ampel nicht gerade durch große Aktivitäten aufgefallen ist, auf den Weg bringt. Bei der anstehenden Agrarministerkonferenz müsste er konkreter werden.

Die Entkriminalisierung des Containerns ist natürlich überfällig. Doch die Ursachen der Verschwendung, die auch in den Strukturen der Agrar- und Lebensmittelindustrie zu finden sind, werden dadurch nicht beseitigt. Und wenn Bedürftige am Supermarkt suchen dürfen und sich nicht mehr in den sichtbar länger werdenden Schlangen an den Tafeln anstellen, würde dies etwas Druck von der Politik nehmen, endlich die Armutsbekämpfung zu intensivieren. Denn klar ist: Ziel muss es nicht sein, den Konsum aus dem Container zu fördern, sondern ihn überflüssig machen.

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