Papst, Pub und Sauerland

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Dieser Prozess in Düsseldorf nimmt skurrile Züge an. Wollten die Sauerland-Bomber den Heiligen Vater nun zu seinem Chef bomben oder nicht? Erst hörten BKA-Lauscher, dann im Prozess beisitzende Journalistenkollegen aus den Aussagen des Terror-Häuptlings Daniel Schneider das Wort »Papst« oder »Pub« heraus. Welch Vorlage für Kabarettisten! Vielleicht ist sogar Harald Schmidt noch zu katholisch, um daraus Gags zu basteln – Ingo Appelt hätte uns seinen Spaß daraus gezaubert und dabei womöglich statt »Pub« »Puff« gehört, um dort eine von der Sauerland-Al-Qaida himmlisch-fiktive Startbasis zu installieren.

Eigentlich hätte man allen Grund, das, was da in Düsseldorf als größte Strafverfolgung wider den internationalen Terrorismus abläuft, zu verspotten. Gäbe es da nicht ernsthafte Nuancen. Die betreffen unter anderem die Art und Weise, wie Geheimdienste verschiedener Länder zusammengewirkt haben, um aus dummen Jungs vorzeigbare Attentäter zu machen. Und dabei haben die Anti-Terror-Jäger jede Menge Anfängerfehler gemacht. Die gingen so weit, dass man nicht nur einen V-Mann des türkischen MIT-Geheimdienstes zum Anstifter machte, sondern ihm auch Möglichkeiten gab, die Sauerland-Bande vor der Verfolgung durch deutsche Sicherheitsbehörden zu warnen. Kabarett ist lustiger!

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