Konzept statt Container

Marlene Göring sucht nach Wohnraum für Studenten

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Der Regierende Bürgermeister will die unrühmliche Unterdurchschnittlichkeit Berlins wettmachen - was die Zahl der Wohnheimplätze angeht. Das hat er Studentenwerk-Chefin Petra Mai-Hartung zugesichert. 5000 neue Wohnheimplätze sollen entstehen. Damit fände die Hauptstadt gerade mal Anschluss an den Normalfall: Üblich sind Kapazitäten für etwa elf Prozent der Studierenden, in Berlin gibt es nur Platz für 6,5 Prozent.

Vor wenigen Jahren war dieser Schnitt ausreichend. Damals wohnten Studenten sowieso lieber im unsanierten Kreuzberger Altbau als im sterilen Ein-Raum-Wohnzimmerklo in Uninähe. Und sie kamen gerade, weil das Leben bezahlbar war. Heute gibt Klaus Wowereit zu, was jeder weiß, der zurzeit in Berlin eine Bleibe sucht: Es gibt keine, zumindest für einen vernünftigen Preis. Die 5000 Plätze sollen »Entlastung« bringen - ein Konzept sind sie aber nicht. Denn nebenbei geht der Ausverkauf der Innenstadt munter weiter. Die städtischen Gelände, die für die Wohnheime bisher im Gespräch sind, liegen in Adlershof und Tegel.

Münchner Verhältnisse sind für Berliner Studenten keine leise Ahnung mehr, sondern Realität: Im Herbst öffnet ein Privatinvestor den ersten studentischen Wohnbunker im Plänterwald. Ein Zimmer im Frachtcontainer kostet dann 220 Euro. So viel wie 2008 ein WG-Platz in Friedrichshain.

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