Bundeskanzlerin gesucht

Silvia Ottow über Freiwilligkeit in der Weiterbildung oder Prävention durch Unternehmen

  • Silvia Ottow
  • Lesedauer: 2 Min.

In ihrer Podcast-Märchenstunde hat die Bundeskanzlerin den Unternehmen erzählt, dass man nicht in Indien, Polen oder Thailand nach Fachkräften suchen muss, sondern sich auch mal um bessere Bedingungen für ältere Arbeitnehmer kümmern könnte, ehe man mit der Blue Card winkt. Zum Beispiel in der Weiterbildung oder Prävention. Angela Merkel schwört auf Freiwilligkeit in der Wirtschaft und reibt sich dann immer verwundert die Augen, wenn sie in die Realität schaut. In der passiert nämlich freiwillig so wenig, dass man es nur mit der Lupe sieht.

Solange Gesundheitsprävention keine Verpflichtung ist, werden Betriebe sie auch nur im Ausnahmefall in die Wege leiten, das geplante Präventionsgesetz ist ein schönes Beispiel für solchen Etikettenschwindel. Es enthält keine Spur von Ideen für die Verbesserung der Arbeitswelt, die man angesichts wachsender Zahlen von psychisch kranken Menschen dringend brauchte und in die auch Arbeitgeber einbezogen werden müssten. Für die Aus- und Weiterbildung fällt das Fazit ähnlich aus - das kann man im Pflegebereich wunderbar beobachten, wo ältere Mitarbeiter nicht mal den Halbtagsjob schaffen könnten und sich trotzdem nichts an den Arbeitsbedingungen ändert. Die Du-Du-Politik von Schwarz-Gelb verdient die rote Karte. Vielleicht sollte man mal im Ausland schauen, wer den Job besser machen könnte.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal