nd-aktuell.de / 06.01.2017 / Sport / Seite 19

Zwei EM-Titel für Rodler

Kritik nach Schneerennen am Königssee

Königssee. Bei schwierigsten Bedingungen hätte es für die deutschen Rodler zum Auftakt der Heim-EM kaum besser laufen können. Auf ihrer Stammbahn am Königssee rasten die Doppelsitzer Tobias Wendl und Tobias Arlt sowie Olympiasiegerin Natalie Geisenberger mit einem Abbruchsieg bei starkem Schneefall zu den ersten internationalen Titeln des Winters. »Wir sind super glücklich«, sagte Arlt, und Wendl fügte im Scherz an: »Jetzt haben wir alle Titel. Wir können eigentlich aufhören.« Das Duo ist nun gleichzeitig Olympiasieger, Weltmeister und Europameister.

Trotz des Schneefalls hatte die »Trainingsgruppe Sonnenschein«, der neben Wendl, Arlt und Geisenberger auch Felix Loch angehört, einmal mehr ihre Extraklasse auf ihrer Heimbahn bewiesen. »Das ist ein super Auftakt. Genauso kann es gerne weitergehen«, sagte Bundestrainer Norbert Loch, der sich an diesem Freitag weitere starke Resultate von den Männern um seinen Sohn sowie von der Staffel erhofft.

Bei den Frauen führte einmal mehr kein Weg an Geisenberger vorbei - allerdings nur in einem Durchgang. Der zweite Lauf wurde abgebrochen, nachdem es immer stärker geschneit hatte. Die 27-Jährige holte sich den EM-Titel von Tatjana Hüfner zurück und zeigte drei Wochen vor der WM in Innsbruck aufsteigende Form. »Ich wäre liebend gerne einen zweiten Durchgang gefahren, aber gegen die Witterungsbedingungen ist man machtlos«, sagte Geisenberger. Hüfner belegte Rang drei hinter der Russin Tatjana Iwanowa.

Die Doppelsitzer durften gar einen Dreifacherfolg bejubeln. Hinter Wendl/Arlt platzierten sich Toni Eggert/Sascha Benecken auf Rang zwei, Bronze ging an Robin Geueke/David Gamm. Die Weltcupführenden Eggert und Benecken waren mit ihrer Niederlage nicht so glücklich. »Eine unfairere Ausrichtung eines Wettkampfs kann man sich nicht vorstellen. Wendl/Arlt wären definitiv zu schlagen gewesen«, erklärte Eggert. Für ihn hätten die Bahnen nach jedem statt nur nach jedem dritten Starterpaar gekehrt werden müssen. So seien sie benachteiligt gewesen. dpa/nd