nd-aktuell.de / 22.03.2017 / Wirtschaft und Umwelt / Seite 1

1,1 Grad Celsius mehr

Neuer Temperaturrekord sorgt für Dürren und verschärft die Wasserknappheit

Genf. 2016 war laut den Vereinten Nationen das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen vor fast 140 Jahren. Die Temperaturen übertrafen im Mittel die des vorindustriellen Zeitalters um 1,1 Grad, wie die Weltmeteorologieorganisation (WMO) am Dienstag in Genf mitteilte. Auch wurden die höchsten Durchschnittstemperaturen der Meeresoberfläche gemessen, was zum Anstieg des Meeresspiegels beigetragen habe.

Im Pariser Klimavertrag von 2015 hat sich die Staatengemeinschaft verpflichtet, die Erderwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auf deutlich unter zwei Grad, möglichst auf 1,5 Grad, zu begrenzen. Klimaforscher gehen davon aus, dass letzteres Ziel angesichts der nach wie vor hohen globalen CO2-Emissionen kaum noch erreichbar ist. WMO-Generalsekretär Petteri Taalas erklärte, die Konzentration der klimaschädlichen Treibhausgase in der Atmosphäre steige weiter an. Der Einfluss der menschlichen Aktivitäten auf das Klimasystem werde immer offensichtlicher.

Der WMO zufolge wurde die Arktis in diesem Winter bereits drei Mal von einer Wärmewelle erfasst, bei der starke Atlantikstürme warme, feuchte Luft bringen. Auch das Packeis in der Antarktis befinde sich auf einem »Rekordtiefstand«. Die UN-Organisation geht davon aus, dass sich »extreme Wetterphänomene« 2017 weiter fortsetzen werden.

Laut WMO hat auch »El Niño« zu den hohen Temperaturen beigetragen. Die alle sieben bis acht Jahre auftretende Wetteranomalie, bei der sich der Pazifik stark aufheizt, wird durch den Klimawandel offenbar noch verstärkt. Aktuell ist Peru von heftigen Überschwemmungen in Folge von »El Niño« betroffen. Dagegen leiden zahlreiche andere Weltregionen unter monatelangen Dürreperioden. KSte Seiten 2 und 20