nd-aktuell.de / 31.05.2017 / Politik

Mindestens 80 Menschen Tote bei Anschlag in Kabul

Bombe in afghanischer Hauptstadt explodiert im Diplomatenviertel / Wachmann von deutscher Botschaft getötet

Kabul. Bei einem der schwersten Anschläge in Kabul seit Jahren sind nahe der deutschen Botschaft mindestens mindestens 80 Menschen getötet worden. Mehr als 300 weitere Menschen seien bei der schweren Explosion in der afghanischen Hauptstadt am Mittwochmorgen verletzt worden, heißt es weiter. Unter den Todesopfern ist auch ist ein afghanischer Wachmann der Botschaft. Wie Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) in Berlin mitteilte, wurden auch Bedienstete der Vertretung verletzt.

Die deutsche Botschaft liegt rund 300 Meter vom Anschlagsort entfernt. Bislang hat sich keine Gruppe zu der Tat bekannt. Es ist der achte schwere Anschlag in in der afghanischen Hauptstadt seit Jahresbeginn. Hunderte Menschen sind bei diesen Anschlägen der Taliban und der Miliz Islamischer Staat getötet oder verletzt worden.

Der oder die Attentäter könnten für ihre Autobombe einen schwarzen Tanklastwagen für Wasser oder Abwasser benutzt haben, sagte der Sprecher des Innenministeriums Nadschib Danisch. »Aber weil die Explosion so schwer war, können wir das noch nicht mit Sicherheit sagen. Vom Tanker ist kaum noch etwas übrig.« Die Explosion habe sich an einer viel befahrenen Straße zwischen der deutschen Botschaft und einem Sicherheitsposten am Sanbak-Platz ereignet, so Danisch.

Bilder in sozialen Medien zeigten zerfetzte Autos und blutige Körper. Auch die US-Botschaft, die britische Botschaft, das NATO-Hauptquartier sowie viele afghanische Ministerien liegen in der Nähe des Anschlagsorts. Tausende Menschen waren zur Zeit der Explosion um kurz nach 8.30 Uhr (Ortszeit) auf dem Weg zur Arbeit. Agenturen/nd