nd-aktuell.de / 28.08.2017 / Kultur / Seite 16

Schädelweh

Schillerstadt Weimar

Vor knapp zehn Jahren stellte sich heraus, dass keiner der beiden Totenschädel im Sarg von Friedrich Schiller (1759-1805) in der Weimarer Fürstengruft von ihm stammen. Der Dichter war zunächst in einem Massengrab bestattet worden, erst später waren die Schädel aus dieser Ruhestätte geborgen und ihm zugeordnet worden. Nun will der Präsident der Klassik-Stiftung Weimar, Hellmut Seemann, einen dieser Schädel bestatten lassen. Der passende Ort für den Frauenschädel sei das Kassengewölbe auf dem Weimarer Jakobsfriedhof, sagte Seemann dem MDR.

Ein internationales Forscherteam hatte zwischen 2006 und 2008 mit DNA-Analysen geklärt, dass die Schädel im Sarg auf dem Historischen Friedhof Weimar nicht dem Dichter zuzuordnen sind. Einer gehörte einem unbekannten Mann, einer laut MDR möglicherweise einer Hofdame der Weimarer Herzogin Anna Amalia. Schiller war zunächst im Kassengewölbe in einem Massengrab für angesehene Persönlichkeiten bestattet worden. dpa/nd