nd-aktuell.de / 11.10.2017 / Wirtschaft und Umwelt / Seite 16

Razzien wegen Steuerhinterziehung

Nürnberg. Eine Nürnberger Firma soll bei der Einfuhr von Solarmodulen aus China Zölle in Höhe von mehr als 30 Millionen Euro hinterzogen haben. Fahnder durchsuchten 14 Wohn- und Geschäftsräume in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung bzw. -hehlerei, wie das Zollfahndungsamt München mitteilte. Von sieben Beschuldigten kamen drei in Untersuchungshaft. Die Verdächtigen sollen ein ausgeklügeltes Modell von Schein- und Briefkastenfirmen genutzt haben, um Zahlungsströme zu verschleiern. Abnehmer der Solarmodule waren Energie- und Solarparks in Europa. Die EU erhebt seit Juni 2013 Antidumpingzölle bei der Einfuhr von Solarmodulen und -zellen aus China. Eine Mindesteinfuhrpreisregelung soll chinesische Billigimporte unterbinden. Den Ermittlungen zufolge wurde im aktuellen Fall der Mindesteinfuhrpreis durch verschleierte Rückzahlungen oder Kostenmanipulationen unterschritten. dpa/nd